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Posts Tagged ‘Migranten’

Während Deutschland den Fußball als „Integrationsmotor schlechthin“ feiert und insbesondere den türkischstämmigen Mesut Özil in den Himmel lobt, dessen (dank ihrer Schwester prominente) Freundin übrigens vor der WM „aus Liebe zu Mesut“ Muslima wurde – und selbst islam.de ihn als deutschen Muslim rühmt, der vor dem Spiel zu Gott betet und dabei aus dem Koran rezitiert – ist in Frankreich gelinde gesagt Ernüchterung über die multikulturelle Nationalmannschaft eingetreten. Das einstmals hochgelobte Fußballteam, bestehend aus „waschechten“ Franzosen sowie zahlreichen Spielern mit Migrationshintergrund und muslimischen Konvertiten, das 1998 den Weltmeistertitel erwarb, wird heute nach einschlägigen Kommentatoren und Journalisten auch von der Sportministerin Bachelot als eine Mannschaft „unreifer Gangführer“ bezeichnet, die über „verängstigte Kinder“ herrschten.

Einmal mehr werden Einzelschicksale, sowohl positiv (Deutschland), als auch negativ (Frankreich) als repräsentativ für eine ganze Bevölkerungsgruppe dargestellt, welche somit indirekt für den Erfolg oder das Scheitern der Nationalmannschaft mitverantwortlich gemacht wird, dabei handelt es sich doch genau darum: um Einzelpersonen, die nur sich selber vertreten und auch bloß Menschen mit ihren Stärken und Schwächen sind.[1]

Integration ist ein Zauberwort, das wir in allen Varianten vorgesetzt bekommen, und dessen Kriterien sich je nach Person oder Situation ändern können. Heutzutage wird in erster Linie von Migranten oder sogenannten Einwohnern mit Migrationshintergrund Integration gefordert, wobei von ihnen verlangt wird, sich diesen stets veränderlichen Bedingungen anzupassen und gleichzeitig aber kohärent zu bleiben, i.e. es sozusagen allen recht zu machen.

Es geht mir hier nicht darum, Schwarz-Weiss-Malerei zu betreiben, denn das Zusammentreffen verschiedener Mentalitäten und Erziehungen ist nicht immer einfach und erfordert eine gewisse Kompromissbereitschaft und Anpassungsfähigkeit, doch es gibt keine Pauschallösung dafür.

In diesem Sinne, seien wir vorsichtig mit Verallgemeinerungen und lassen wir uns nicht instrumentalisieren, weder als Vorbild, noch als Abschreckung, denn der Zweck heiligt die Mittel nicht.

Eine Inspiration zum Thema Fußball:  http://www.apartcatoutvabien.com/


[1] So ähnlich argumentiert auch ein Telepolis-Artikel zu diesem Thema: „Freilich stellt dieser symbolhafte Vergleich wieder einmal eine große Überhöhung dar. So wenig wie damals vor zwölf Jahren die Stärke der „Les Bleus“ die Stärke des Landes widerspiegelte, so wenig kann man in der Schwäche des Teams auf die Schwäche des Landes schließen. Das klägliche Scheitern und Auftreten der französischen Equipe hat weniger mit den Vorgängen im Land zu tun als mit unfähigen und verantwortungslosen Namen, Adressen und Personen.“

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